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Modul Grundlagen der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (18 ECTS-Punkte)

 

FS Veranstaltung Art P/WP ECTS SWS PL SL Turnus
1 Grundzüge der Gattungspoetik V P 6 2 schriftlich: Klausur

vor-und nachbereitende Lektüreaufgaben; evtl. Tutorat

jährlich
1 Einführung in die Sprachgeschichte und mittelalterliche Literatur V,S P 6 4 schriftlich: Klausur vor- und nachbereitende Übersetzungs- und Lektüreaufgaben, evtl. Tutorat jährlich
1 Einführung in die Linguistik V,S P 6 4 schriftlich: Klausur vor- und nachbereitende Lektüre- und Übungsaufgaben, evtl. Tutorat jährlich
Inhalte des Moduls

Das Modul führt mit den drei Veranstaltungseinheiten in die Gegenstandsbereiche der Germanistik ein.

In der neugermanistischen Zentralvorlesung „Grundzüge der Gattungspoetik“ werden erstens systematisch die grundlegenden Charakteristika der literarischen Großgattungen Dramatik, Lyrik und Epik dargestellt, poetologisch differenziert und theoretisch fundiert. Zweitens werden in diachronen Längsschnitten die Entwicklungen bedeutsamer Subgattungen der neueren deutschen Literatur (wie Tragödie, Sonett und Novelle) exemplarisch verfolgt. Und drittens werden die maßgeblichen Methoden für die formale und stilistische Analyse dramatischer, lyrischer und epischer Texte vorgestellt und die entsprechenden Terminologien eingeführt. Das fakultative Begleittutorium vertieft den Stoff und übt an den für die Abschlussklausur vorgegebenen literarischen Beispieltexten gattungsspezifische Analysetechniken ein.

Die Veranstaltungseinheit „Einführung in die Sprachgeschichte und mittelalterliche Literatur“ besteht aus einer einstündigen zentralen Vorlesung und einem dreistündigen Begleitseminar. In der zentralen Vorlesung werden zunächst die Aufgaben und methodischen Grundlagen der literaturwissenschaftlichen Mediävistik thematisiert: Der Weg von der mittelalterlichen Handschrift zu einer modernen Edition wird dargestellt, die Methoden der traditionellen Textkritik sowie die Notwendigkeit historischer Kontextualisierung im Blick auf Alteritätskonzepte und sprachlich-kulturellen Wandel diskutiert. Im Anschluss daran werden die Bedingungen des mittelalterlichen Literaturbetriebs (Höfische Kultur, Kulturtransfer, Manuskriptkultur) sowie bedeutende Autoren und Gattungen/Textsorten mittelalterlicher Literatur in ihrem Kontext (Antikenroman, Artusroman, Tristanstoff, Heldensage; Sangspruchdichtung, Minnesang, geistliche Literatur) dargestellt. Die Inhalte der Zentralvorlesung werden in dem Begleitseminar an ausgewählten Textpassagen diskutiert. Eingeführt wird dabei auch in die mittelhochdeutsche Sprache, deren grammatische und lexikalische Besonderheiten und deren Entwicklungswege zum Neuhochdeutschen. Übersetzungsübungen vom Mittelhochdeutschen ins Neuhochdeutsche ergänzen das Programm der Begleitseminare.

In der Veranstaltungseinheit „Einführung in die Linguistik“ werden in einer zweistündigen Vorlesung zentrale linguistische Themenbereiche wie Phonetik, Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Spracherwerb, Textlinguistik, Sprachwandel, Dialektologie, Soziolinguistik, und Konversationsanalyse vorgestellt. Diese werden durch grundlegende Fragestellungen zu Spezifika von Sprache und von theoretischen Paradigmen der Sprachwissenschaft (Strukturalismus, Generativismus) gerahmt. In einem zweistündigen begleitenden Seminar werden die in der Vorlesung dargestellten Grundbegriffe und Analysemethoden durch Übungsaufgaben eingeübt. 

Qualifikationsziele und angestrebte Kompetenzen

Die Studierenden verfügen über das sprach- und literaturwissenschaftliche Grundlagenwissen der germanistischen Teilfächer Neuere Deutsche Literatur, Germanistische Mediävistik und Germanistische Linguistik und verfügen über folgende Fähigkeiten:

  • Bestimmung gattungsspezifischer Charakteristika dramatischer, lyrischer und epischer T exte;

  • Einsatz formal-stilistischer Basiskenntnisse zur Analyse von Dramen, Gedichten und Erzähltexten der neueren deutschen Literatur;

  • terminologisch sichere Beschreibung poetischer Strukturen;

  • Interpretation ausgewählter poetischer T exte;

  • Fähigkeit zur Lektüre und zur grammatischen Analyse ausgewählter mittelhochdeutscher Textpassagen;

  • Fähigkeit zur Übertragung ausgewählter mittelhochdeutscher Textpassagen ins Neuhochdeutsche;

  • Verständnis der Grundkonstellationen, wie mittelhochdeutsche Texte produziert und rezipiert wurden;

  • Vergegenwärtigung methodischer Konsequenzen der historischen Distanz mittelalterlicher poetischer Welten;

  • Beschreibung von Grundstrukturen des Gegenwartsdeutschen;

  • Darstellung von Spracherwerbsprozesses in ihren Grundzügen;

  • Exemplarische Benennung von Phänomenen (sozial, historisch, medial bedingter) sprachlicher Variation;

  • Bestimmung von grundlegenden Charakteristika sprachlichen Handelns in mündlicher und schriftlicher Kommunikation;

  • Bewusstsein über Erfordernisse wissenschaftlicher Kommunikation (terminologische Differenziertheit und Klarheit);

  • Reproduktion terminologischer Systeme und Anwendung zur Analyse ausgewählter Strukturen

  • Kenntnis wichtiger wissenschaftlicher Hilfsmittel der germanistischen Teilfächer.

Modulverantwortliche/r Prof. Dr. Dieter Martin/Jochen Conzelmann/Dr. Claudia Schmidt
Dauer des Moduls ein Semester
Teilnahmevoraussetzungen keine
Verwendbarkeit des Moduls B.A.-Hauptfach "Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft"
Arbeitsaufwand des Moduls (Workload in Kontaktzeit und Selbststudium)

"Grundzüge der Gattungspoetik": 1 ECTS-Punkt Kontaktzeit, 5 ECTS-Punkte Selbststudium zur Vor- und Nachbereitung der Sitzungen sowie zur Vorbereitung der Klausur; 

„Einführung in die Sprachgeschichte und mittelalterliche Literatur“: 2 ECTS-Punkte Kontaktzeit, 4 ECTS-Punkte Selbststudium: zur Vor- und Nachbereitung der Sitzungen sowie zur Vorbereitung der Klausur;

„Einführung in die Linguistik“: 2 ECTS-Punkte Kontaktzeit:, 4 ECTS-Punkte Selbststudium zur Vor- und Nachbereitung der Sitzungen sowie zur Vorbereitung der beiden Klausuren. 

Sprache Deutsch (vereinzelt auch englischsprachige Lektüretexte)

 

 

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